Freitag, den 23. Juli 2010 um 17:46 Uhr

Mit Julian am Rothenbaum!

 

"Jedem Star seinen eigenen Fanblock"

Unter diesem Motto waren auch 2010 wieder die Jugendlichen des Hoisbütteler Tennisclubs  beim Profi-Tennisturnier

am Hamburger Rothenbaum dabei.

 

Tennisbegeisterte Kinder aus norddeutschen Vereinen konnten wieder die Profis mit selbst gemalten Plakaten und einstudierten Schlachtrufen anfeuern (Uns wurde  Jürgen Melzer zugelost).

 

Wie läuft nun so ein Tag, früher Hexenkessel genannt, jetzt unter dem neuen Begriff:  „Children for Champions“ ab?

 

Ich habe unseren Trainer Peter Bräuer, Jugendwart Harald Memmert, Julian und zehn weitere Kinder begleitet.

 

Hier mein Bericht:

 

Treffpunkt ist an der S-Bahnstation Poppenbüttel um 11.30 Uhr. Alle Teilnehmer sind pünktlich.

 

Die Fangruppe soll einheitlich gekleidet mit einem T-Shirt und Käppi eines Sponsors auftreten.

Der erste Protest. Julian will kein T-Shirt und Käppi anziehen. Harald und die Mutter können ihn schließlich überzeugen.

Viel wichtiger ist das Handy von seinem Vater, denn alle Kinder müssen ständig für Harald und Peter erreichbar sein.

Und so hat er erstmalig ein eigenes Handy dabei.

 

Die Kommunikation klappt. Drei Testanrufe bei der Mutter während der Fahrt von Poppenbüttel bis Hallerstraße sollten ausreichen.

Sie ist schon etwas genervt.

 

Am Rothenbaum angekommen, gibt es noch eine Einweisung für die Kinder. Alle dürfen sich auf der Anlage frei bewegen,

sie aber nicht ohne Telefonrückruf verlassen.

 

Julian möchte nicht mit den anderen Kindern gehen. Er will mit Harald, Peter und mir auf den Centre Court.

Dann hat er die Beiden für sich allein und kann sie den ganzen Tag über Tennis ausfragen.

Und so ganz nebenbei gibt es auch noch eine Wurst und ein Eis, aber das Wichtigste für ihn ist Tennis.

 

Tennis wollte Julian schon immer lernen und mit 8 Jahren durfte er endlich auch in unseren HTC eintreten.

 

Während des Eisessens passiert es dann, was für Julian seine Einstellung zu Käppi und T-Shirt völlig verändern sollte.

Tennisprofi Daniel Brands kommt vorbei. Er ist auf dem Weg zum Training.

 

Der 23-jährige Brands hatte in Wimbledon für eine Überraschung gesorgt, als er den Weltranglisten-Fünften Nikolai Davydenko in

vier Sätzen aus dem Wettbewerb warf. Im vergangenen Jahr war er bis ins Achtelfinale beim Rothenbaum-Turnier vorgedrungen.

 

Wir fragen ihn, ob er für ein Autogramm und ein Foto für unsere Vereinszeitung zur Verfügung steht.

 

Wir sind begeistert wie natürlich und ungezwungen er mit uns und Julien umgeht. Einfach super!

Zum Abschied meinen wir noch im Spaß zu ihm, dass es besser wäre, sich die Initialen Julian R. aus Hoisbüttel zu merken.

Denn wenn Julian weiter so gut trainiert, wird er wahrscheinlich 2020 eine „Wildcard“ für das Turnier bekommen und gegen ihn antreten. Daniel Brands lacht.

 

 

-- Was wir in diesem Moment natürlich nicht wussten, dass Daniel Brands schon am nächsten Tag gegen Julian R.

(Julian Reister aus Reinbek) verlieren sollte. Die Initialen haben es also doch in sich. —

 

Das Käppi ist jetzt Kult. Mit echtem Autogramm, es sollten noch weitere folgen, wird es jetzt nicht mehr abgesetzt,

höchstens beim Zähneputzen.

 

Auf der Rückfahrt wird sich dann noch mit Harald für die nächste Woche verabredet. Julian will Sondertraining!

 

Peter, Harald und ich beschließen spontan:

 

„Wenn wir 2020 noch gesund und fit sind, dann sind wir auf alle Fälle wieder mit den Jugendlichen des Hoisbütteler TC am Rothenbaum, feuern Julian an und erzählen ihnen von 2010.

 

W.Bäumler

 

 

Dieser Bericht ist auch an unsere Verbandzeitung Tennis-live gegangen. Wir hatten aber keine Ahnung, dass wir vom Fotografen, wie er so schön schreibt: "abgeschossen wurden". Hier zu Tennis-live Nr.12 Seite 30 - vom Rothenbaum.

 

 

Fangruppe des HTC für Jürgen Melzer. Die Unterstützung muss super gewesen sein, denn sonst hätte er ja nicht das Finale erreicht.