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Geschrieben von: Quelle Festzeitschrift 25 Jahre HSV   

HOISBÜTTELS GESCHICHTE

1262 wird „Hoyersbutle“ erstmals in einer Urkunde erwähnt. In späteren Urkunden Hoyerbuttel

und schließlich Hoisbüttel. Aus einer Urkunde von 1370 ist zu entnehmen, dass sich das Dorf im

Besitz der Familie Rantzau befand. Der in einer weiteren Urkunde von 1396 aufgeführte

Güterkomplex - also auch das Dorf Hoisbüttel - war zwischenzeitlich in der Hand des

Knappen Bruneke von Alversloe, genannt von Caden, gelangt.

 

1437 wurden in Hoisbüttel durch die Verpfändung des halben Dorfes an Hamburg die Verhältnisse

außerordentlich kompliziert. Bruneke von Alversloe, der wahrscheinlich aus Geldverlegenheit

alle seine Besitzungen für 4000 Mark an Hamburg verpfändete. Das Pfand wurde nie eingelöst,

es war wohl kein Geld da oder es wurde vergessen und die Genehmigung des Landesherrn

auch nie eingeholt. Das Dorf besaß damals 8 Hufen (Vollbauer) und 16 Kaatsteden

(ohne Ackerland), so daß 4 Hufen und 8 Kaatsteden an Hamburg fielen und bis 1803,

also 366 Jahre lang, bei Hamburg verblieb, nicht in geschlossener Fläche,

sondern mit einzelnen Hofsteilen und ihren Anteilen an Ackerland in buntem Durcheinander.

 

Weitere Schwierigkeiten entstanden zu Anfang des 16. Jahrhunderts durch den Untergang

des zu Hamburg gehörenden Dorfes Lottbeck, welches 1437 in den Besitz Hamburgs gelangt

war, starb durch die Pest um 1535 aus. Ein Teil der Ländereien kam an die Hamburger Hälfte

von Hoisbüttel (der heutige Teil Lottbeck vom Ortsteil Hoisbüttel), der Rest an Volksdorf.

Die Feldmark von Hoisbüttel wurde hierdurch beträchtlich erweitert.

 

Von nun an gab es eine nicht abreißende Kette von Irrungen und Streitigkeiten zwischen den Hoisbütteler Gutsherrn und den hamburgischen Untertanen bzw. der Stadt Hamburg.

Während der Gutsherr Detlef von Buchwald um 1600 seinen Hufnern den größten Teil ihres

Ackerlandes wegnahm und seine Gutswirtschaft weiter aufbaute, blieben die hamburgischen Untertanen unangetastet. Die Verkoppelung des Dorfes wurde um 1800 durchgeführt.

Die ganze Gemarkung wurde neu vermessen und nach Maßgabe des bisherigen Bezitzers

in großen, möglichst rechtwinkeligen Koppelflächen neu verteilt. Damit entstand auch in

Hoisbüttel die für Holstein so typische Knicklandschaft und ein Wegenetz, welche sich bis

in die Gegenwart erhalten hat. Im Jahre 1803 trat Hamburg seine Hälfte von Haisbüttel an

Dänemark ab. Nun gab es keine „Hamburger“ in Haisbüttel mehr und man erhoffte die Zusammenlegung beider Teile. Jedoch erfüllte sich diese Hoffnung nicht. Der ehemals

hamburgische Teil wurde dem königlichen Amt Tremsbüttel unterstellt und somit gab

es weiterhin „zwei“ Hoisbüttel.

 

Das Gut kam 1810, nachdem das adelige Gut Haisbüttel wohl fünfzehnmal, von 1600 bis 1810,

den Besitzer wechselte, in die Hand der Familie vom Schmettau.

Hierdurch änderten sich die Verhältnisse grundlegend. Die neuen Gutsbesitzer waren bestrebt,

menschlich angenehmere Verhältnisse für die Gutsuntertanen, aber auch für die Bewohner

des amtlichen Hoisbüttel zu schaffen. Besonders beliebt war die im Jahre 1858 verstorbene

Gräfin Hedwig von Schmettau. Sie ging in die Häuser und half überall dort, wo Hilfe nötig war.

Auf dem sagen umworbenen Schüberg, das uralte Wahrzeichen von Haisbüttel, setzte ihr

die dankbare Gemeinde einen Denkstein.

 

Um 1850 hatte Haisbüttel 325 Einwohner, die 1684 gegründete Schule besuchten 80 Kinder.

Zum Gut hehörten Hofsteilen, Katen und außerdem die Windmühle, die 1787 gegründet

 

worden war. Zum amtlichen, ehemals Hamburger Teil gehört u.a. der 1797 gegründete

Bauernhof Lottbeck mit Wirtshaus.

 

Bis zur Jahrhundertwende stieg die Einwohnerzahl auf 455 an. Neben den Bauern ließen sich

bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges weitere Handwerker und auch Arbeiter in Haisbüttel

nieder, die seit 1919 auch im Gemeinderat vertreten waren. Im Jahre 1926 fand endlich die

erforderliche Mehrheit in beiden Gemeindvertretungen, um den Zusammenschluß zu einer

Landgemeinde zu beschließen.

Mit der Genehmigung Preußen war endlich die Einheit des Dorfes wiederhergestellt, die einmal

vor vielen Jahren verloren gegangen war.

Vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges wohnten in Hoisbüttel 683 Einwohner. Als

Hamburg 1943 die schweren Bombenangriffe erlitt, strömten Hunderte von Flüchtlingen

in das kleine Dorf.

Bald folgten die Flüchtlingsströme aus den Ostgebieten, sodass sich die Bevölkerung mehr

als verdoppelte.

 

Nach der Währungsreform begann die große Wandlung des ländlichen Hoisbüttel zu

einer modernen Gemeinde. In den Jahren 1949/50 entstanden 22 Kleinhöfe und

anschließend wurden auf der Brennerkoppel 25 Häuser in Selbsthilfe gebaut.

 

Im Jahre 1950 zählte man 1651 Einwohner.

1955 wurde der Hoisbütteler Sportverein gegründet und 1972 die Tennisabteilung (HTC).

Bereits 1890.wurde in Hoisbüttel der "Hoisbütteler Turnverein" gegründet,

der leider den 1. Weltkrieg nicht überstand.

 

 

 

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