Herren 75 - Alter schützt vor Tennis nicht!
Als aktives Mitglied der AK75, war ich beim ersten Medenspiel dieses Jahres gegen den Traditionsverein Düsternbrook,
Kiel nur als Zuschauer dabei, war aber wieder einmal tief beeindruckt von dem, was ich gesehen habe:
Ist Ihnen als Zuschauer eines Medenspieles der Altersgruppe 75 eigentlich klar, liebe Leserinnen und Leser, dass bei
einem einzigen Doppel insgesamt mindestens 300 Lebensjahre auf dem Platz stehen. Was heißt hier „stehen“.
Mit vor Ehrgeiz bedrohlich angeschwollenen Adern vom Kopf bis zu den Füßen, widmen diese Herren, unter Einsatz der
letzten Reserven, ihre ganze Aufmerksamkeit einem einzigen gelben Filzball, den sie versuchen, den Regeln entsprechend
so über das Netz zu dreschen, dass ihrem Gegenüber möglichst nachhaltig Hören und Sehen vergehen.
Vom Leben durch die Jahre körperlich gezeichnet, stecken sie ihre „kleinen Wehwehchen“ von den Krampfadern bis zum
Hüftleiden kalt lächelnd weg und kaschieren diese „Randerscheinungen des Alters“ mit handelsüblichen Bandagen, Hüftgürteln
oder Achillesstützen.
Somit werden die wackelnden Gelenke und andere Gliedmaßen ihres körperlichen Gebäudes wenigstens halbwegs
zusammengehalten. Der eigentliche Motor jedoch, weder zu schwanken noch zu wanken, ist und bleibt ihre nimmer
erlahmende Hoffnung auf einen Sieg.
So war es auch bei diesem Zusammentreffen. Lassen Sie uns vom Ergebnis nicht sprechen, sondern lieber das
traditionelle Kuchenbüffet erwähnen, das vor jedem Damenkränzchen glänzend bestanden hätte und an dem sich so
mancher geschundene Tennismagen laben konnte.
Dirk Ibbeken
|