Von der „Tenniskiste“ bis zu den „Talentinos“ - 40 Jahre HTC,

die Tennisabteilung des Hoisbütteler Sportvereins!

 

Liebe Tennisfreunde, liebe Leser.

Obwohl ich nicht zu den Gründungsmitgliedern gehöre, die dass natürlich viel effektiver erzählen könnten, möchte ich doch einen kurzen Bericht über unseren HTC abgeben.

 

Dieses ist für mich eine große Ehre, denn meine Frau und ich konnten erst 1994,  übrigens nach einem Jahr Wartezeit und der Zahlung eines 900 DM Bausteins, Mitglied der Tennisabteilung werden. Wir sind also sozusagen die zweite Generation.

 

Ich möchte mich hierbei auch mehr auf die letzten Jahre konzentrieren. Damit aber die Leistungen meiner Vorgänger nicht vergessen werden, wurden von mir 26 Vorstandsordner durchgearbeitet und für Interessierte eine „Tennisfibel“ erstellt.

Es befinden sich in ihr die Protokolle von vierzig Jahreshauptversammlungen der Tennisabteilung. Diese sind sicherlich keine Roman- oder Krimilektüre, sondern eher etwas für langjährige Mitglieder, bzw. wissensdurstige Leser und ruhige Stunden zu Hause.

 

Waren das noch Zeiten, als man um die Aufnahme in den HTC anstehen und bangen musste. Ob Einem auch die Gunst der Vorstände gewogen war, sodass man endlich von der Warteliste in den Verein wechseln durfte.

 

Ein Bürge wurde für die Tennisabteilung nicht benötigt. Aber am Biertisch wird immer noch erzählt, dass einzelne Vorstandsmitglieder früher vor der Aufnahme einen Hausbesuch machten, um sich damit einen Eindruck von den zukünftigen Mitgliedern zu verschaffen.

 

Ein Mensch mit 40 Jahren ist noch jung, dynamisch, voller Energie und steht in der Mitte seines Lebens. Meistens hat man auch schon ein paar Niederlagen erlitten. Das alles trifft mit Sicherheit auch auf unseren HTC zu. In diesen vergangenen 40 Jahren hat die Tennisabteilung Leistungen vollbracht, auf die wir mit Stolz zurückblicken können. Ich denke, dass wir den Gründern und allen bisherigen Vorständen für ihre Aktivitäten und ihren Einsatz zu Dank verpflichtet sind. Unsere Aufgabe als derzeitige Vorstände ist es, das fortzuführen, was unsere Vorgänger in vielen Stunden vorbildlicher Arbeit aufgebaut haben.

 

Seit der Gründung hat es inzwischen ca. 400 Vorstandssitzungen gegeben. Aber die Kernthemen sind fast unverändert. Es ist schon erstaunlich wie kreativ doch früher die Leute waren, um in den HTC aufgenommen zu werden und später wieder, um dann möglichst kostengünstig, am besten noch mit der Rückzahlung ihrer Einlage den Verein verlassen zu können. Die ehemaligen Kassenwarte erinnern sich bestimmt daran!

 

Zum Beispiel wurde während der Mittagszeit die Tennisanlage aufgesucht, um dann zu argumentieren, dass es ja noch freie Platzkapazitäten gibt. Oder das ihre Kinder gerade mit dem Schultennis angefangen hätten und man müsste ihnen dringend Nachhilfe geben.

 

Auch die Fußballrunde im Winter wurde herangezogen, um auf der Warteliste möglichst nach oben zu rutschen. Originaltext: „ Ich spiele seit vielen Jahren Fußball in Hoisbüttel und könnte sie als aktives Tennismitglied dann fußballerisch unterstützen“.

 

Aber in den Unterlagen habe ich auch Dokumente gefunden, wie z.B. eine Postkarte aus Paris:

„Bitte ändern sie doch meine passive Mitgliedschaft wieder in eine aktive um, da ich mit meiner Familie nach zwei Jahren Auslandsaufenthalt nach Hoisbüttel zurückkehre.“ Super!

 

Natürlich würden wir einige Aufgaben unserer Vorgänger heute sehr gerne bearbeiten, wie zum Beispiel:

a)       Wie organisieren wir auf 8 Plätzen den Spielbetrieb für ca. 450 Mitglieder?

b)       Wen übernehmen wir von der Warteliste in den Verein?

c)       Wie lege ich die Festgelder richtig an?

 

Doch es gilt nicht den alten Zeiten nachzutrauern und zu jammern, dass wir keine Steffi Graf und Boris Becker mehr haben und das der Tennisboom vorbei ist, sondern sich den neuen Aufgaben zu stellen.

 

Im Jahr 2008 waren wir noch ca. 170 Mitglieder. Unser Hauptverein hatte gerade die Umlage erhöht und es drohte ein weiterer großer Mitgliederverlust. Die Tennisabteilung erstellte daraufhin für sich das Dreijahreskonzept „Tennis2011“. Und heute, zu unserem Jubiläum, können wir stolz berichten, es hat funktioniert.


Wir haben damals gesagt:

        Wir wollen nicht mehr auf zukünftige Mitglieder warten, sondern wir müssen sie uns holen!

        Entgegen dem allgemeinen Trend senken wir die Mitgliedsbeiträge von 2008 bis Dezember 2011.

        Wir gründen einen Förderverein.

        Wir müssen den Begriff „Tennis in Hoisbüttel“ besser im Internet vermarkten und unsere Öffentlichkeitsarbeit und  Präsens im Ort durch Aktionen bei Familienfesten, in Kindergärten und der Grundschule erhöhen. 

        Ein geändertes Jugendkonzept muss erstellt werden. Attraktiv und kostendeckend.

        Die beste Idee allerdings war die Wiedereinführung von Schnupperkursen.

 

Seit 2008 hatten wir trotzdem aus vielerlei Gründen (Alter, Krankheit, Studium) ca. 80 Abgänge. Müssten also normalerweise nur noch (170-80) 90 Tennisspieler sein, doch wir sind seit dem 1. Oktober 2012 wieder 243 Mitglieder. Alleine 15 Schnupperkinder aus dem Sommer 2012 sind zum Wintertraining in den Verein eingetreten. Mit 79 aktiven Kindern in der Tennisabteilung nähern wir uns der Höchstmarke aus den 80ziger Jahren von 96 Jugendlichen. Dieser Erfolg hängt natürlich auch mit unserem neuen Jugendkonzept „Talentinos“ und der erfolgreichen Arbeit unserer Trainer und Betreuer zusammen.

 

Durch zusätzliche Mitglieder und die Umstellung auf ein sehr günstiges, aber auch kostendeckendes Jugendtraining ist natürlich auch die finanzielle Situation wieder besser geworden, sodass wir im kommenden Jahr endlich mit unseren langfristig geplanten Reparaturen auf der Anlage beginnen können.

 

Vielleicht wäre es jetzt auch an der Zeit einen Wunsch zu äußern, denn wer Geburtstag bzw. Jubiläum hat, der darf sich normalerweise etwas wünschen.

Was wünschen wir uns?

 

1. Dass wir uns auch in der zukünftigen Satzung des Hoisbütteler Sportvereins entsprechend wiederfinden. Welche Werte wurden alleine durch die Erstellung der Tennisanlage mit privaten Geldern und Bürgschaften von Tennismitgliedern für den HSV geschaffen.

 

2. Dass wir weiterhin unsere ehrenamtliche Arbeit in der bisherigen Art fortführen können. Hierzu gehört auch, dass wir einen Anteil des Grundbeitrages selber verwalten dürfen und die Tennisabteilung ein finanzielles Vertretungsrecht für ihre zu tätigen Aufgaben behält. Gemäß BGB § 30 ist so etwas möglich. Natürlich muss hierbei der restliche Hauptverein abgesichert sein, sodass wir nicht mehr Geld ausgeben dürfen als auf dem Tenniskonto vorhanden ist.

 

3. Das es auch den Begriff HTC in der neuen Satzung noch gibt, denn hiermit ist „Tennis aus Hoisbüttel“ in ganz Schleswig-Holstein bekannt geworden.

 

Ich denke, diese drei Punkte wären problemlos umsetzbar.

 

Liebe Mitglieder, liebe Leser.

Lassen Sie uns in positiven Erinnerungen schwelgen und frohen Mutes in die Zukunft blicken. Auch zukünftig sind neue Ideen und Anstöße erforderlich, um die Tennisabteilung voranzubringen. Nach wie vor ist die Jugendarbeit von großer Bedeutung. Sie ist die Quelle für neue Mitglieder und die Zukunft.

 

Im Nahmen des Vorstandes und auch ganz persönlich möchte ich mich bei allen bedanken, die uns in den letzten Jahren unterstützt haben. Ich denke, es hat sich gelohnt. Wir sind auf dem richtigen Weg.

 

Mit sportlichen Grüßen

Wilfried Bäumler

 

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