in der heutigen Zeit. Dennoch sind manche Männer bis ans Ende ihrer Tage nicht vom Irrglauben abzubringen, man müsse beim sportlichen Wettkampf mit Frauen auf das „schwache Geschlecht“ Rücksicht nehmen. Eine fatale Fehleinschätzung wie sich am Beispiel von Herrn X belegen lässt: Er betritt wohl gelaunt an einem sonnigen Dienstag - Morgen seine heimische Tennisanlage und stellt fest, dass das Doppel seiner Trainingskumpanen der Altersklasse 70 bereits komplett ist. Herr X schaut sich nach anderweitigen Mitspielern um, als er ein mehrstimmiges Juchhuh einer Damenriege im besten Alter vernimmt, die ihm eine Mitspielgelegenheit signalisieren. Herr X überlegt nicht lange, stellt sich artig vor und nimmt die ihm im Doppel zugewiesene Position ein. Während er noch über die jeweiligen Spielstärken der Damen nachdenkt, läuft er einem Ball hinterher, den er so schnell nicht erwartet hat. Dabei entgeht ihm nicht der mitleidsvolle Blick seiner Partnerin. So langsam schärfen sich die Sinne des Herrn X, der nun mit dem Aufschlag dran ist. Irritiert vom freundlichen Lächeln seines Gegenübers gelingt ihm nur eine schwache Version, die mit einer krachenden Vorhand beantwortet wird und Herrn X erneut ins Straucheln bringt. Dabei ist seine Haltungsnote äußerst mangelhaft. Er versucht es noch einmal mit wohl gemeinten langen Bällen, als ihm just in diesem Augenblick die am freundlichsten aussehende Dame einen Stop serviert, der dem läuferischen Vermögen von Herrn X weit überlegen ist. Auch Nicht-Asiaten verlieren ungern ihr Gesicht, denkt sich mittlerweile Herr X, der nunmehr sein ganzes, wenn auch begrenztes Können in die Waagschale wirft. Das hat ihm zwar geholfen, aber seine Weltanschauung über das „schwache Geschlecht“ hat stark gelitten. Von wegen ... Damentennis!! Dirk Ibbeken
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